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Vom Totenbrett zum Holzgrabmal

„Grabmale aus Holz – davon habe ich ja noch nie gehört!“ Mit dieser oder ähnlichen Aussagen reagieren immer wieder Menschen, die auf unsere Grabkreuze und Grabstelen aus Holz aufmerksam werden. In der Tat sind unsere Holzgrabmale so außergewöhnlich, dass sie auf klassischen Friedhöfen auffallen. Dennoch ist die Idee, mit einer Grabdekoration aus Holz einem Verstorbenen ein Denkmal zu setzen, nicht neu. Im Gegenteil: Im Bayerischen Wald beispielsweise sind sogenannte Totenbretter weit verbreitet.

 

Das Totenbrett: traditionsreiches Brauchtum mit tiefer Symbolkraft

Im Bayerischen Wald werden Traditionen und Bräuche auch heutzutage noch gepflegt. Eine der interessantesten Traditionen ist das Aufstellen von Totenbrettern. Besonders Wanderer erfreuen sich an den an Wegkreuzungen, vor Kapellen oder Baumgruppen aufgestellten Holzbrettern, die dem Andenken an Verstorbene dienen und ein Symbol der Heimatverbundenheit der Menschen im Bayerischen Wald darstellen.

 

Was hat es mit dem Totenbrett-Brauchtum auf sich?

Dass Verstorbene vor der Bestattung in der Kühlkammer eines Bestatters aufbewahrt werden, ist eine verhältnismäßig moderne Entwicklung. Ursprünglich lagerte man den Leichnam bis zur Beerdigung auf einem einfachen Holzbrett. In ein Leinentuch gewickelt und auf dem Totenbrett abgelegt, wurde die Zeit bis zur Bestattung überbrückt. Insbesondere in schneereichen Gegenden im Bayerischen Wald konnten bis zur Bestattung durchaus mehrere Wochen oder gar Monate vergehen.

Das Totenbrett wurde entweder direkt mit ins Grab gegeben und als eine Art Sarg verwendet oder mit einer Inschrift, einer Zeichnung oder Symbolen versehen und als Andenken an den Verstorbenen aufgestellt wurden. Nicht selten enthalten die Sprüche auf dem Totenbrett auch eine gehörige Portion Humor.

Zum Volksglauben gehört übrigens auch die Vorstellung, dass die Toten erst dann aus dem Fegefeuer entlassen sind und im Grab ruhen dürfen, wenn das Holz des Totenbretts verrottet ist.

 

Totenbretter am Wegesrand

Im Bayerischen Wald sind Totenbretter an landschaftlich schönen Orten zu finden. Sie prägen das Landschaftsbild der Region und laden Betrachter dazu ein, die Inschriften zu entziffern und über eine Zeit nachzudenken, in der der Tod fester Bestandteil des Lebens und der Gesellschaft war. Oft hat der Standort des Totenbretts eine tiefere Bedeutung: In manchen Fällen stand an dieser Stelle sein Geburts- oder Wohnhaus, in anderen handelte es sich um einen wichtigen Wegpunkt.

 

Totenbretter im Wandel der Zeit

Können die ersten Totenbretter als eine Art Frühform des Sarges betrachtet werden, wurden die Holzbretter später als Erinnerungszeichen genutzt. Ihre Gestaltung wandelte sich vom einfachen Rutschbrett hin zu kunstvoll verzierten Erinnerungsbrettern. Die Bretter, die Sie heute bei Ihren Wanderungen bewundern können, erzählen nicht nur von Tod und Verlust, sondern auch vom Leben des Verstorbenen. Als Symbol für Vergänglichkeit und Erinnerung sind sie zum Kulturschatz einer ganzen Region geworden.

 

Totenbretter heute

Auch heute noch gibt es Menschen, die die Tradition der Totenbretter lebendig halten und ihren verstorbenen Angehörigen mit bunt verzierten Brettern ein Denkmal setzen. Oft sind es auch Vereine, die verstorbene Mitglieder mit einem Totenbrett ehren. Darüber hinaus hat die Künstlerin Bali Tollak in Anlehnung an das traditionelle Totenbrett das Konzept des „Seelenbretts“ entwickelt. Ihre Seelenbretter sind bunt bemalte Holzbretter mit ermutigenden Motiven, erbaulichen Sprüchen oder farbigen Impulsen.

Eine weitere Alternative zum klassischen Totenbrett ist zum Beispiel unsere moderne Grabstele aus Holz. Anders als ein Grabstein ist die Holzstele ein Gegenstand, der sich im Lauf der Jahre verändert und so eine Beziehung mit seiner Umgebung eingeht. Einige unserer Stelen werden aus Naturholzbohlen gefertigt, deren Form an Totenbretter erinnert. Dank eines Fundaments aus Metall ist das Holz vor der direkten Berührung mit dem Erdreich geschützt, sodass es, anders als die Totenbretter, nicht schnell verwittert, sondern lange haltbar ist. Darüber hinaus bringen wir an die Holzstelen Grabschilder aus Emaille an. Jedes Grabschild gestalten wir individuell und ändern Schriften, Motive oder Illustrationen so lange, bis für die Angehörigen wirklich alles passt.

Möchten Sie mehr über unsere Grabstelen aus Holz erfahren? Kontaktieren Sie uns und lassen Sie sich per Telefon oder E-Mail beraten. Nach Terminvereinbarung ist auch ein Besuch in unserer Berliner Manufaktur möglich.

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