Wer einen geliebten Menschen verliert, fühlt sich in seiner Trauer mit den elementaren Fragen des Lebens konfrontiert. Viele Trauernde fühlen sich entwurzelt und zerrissen, möchten festhalten, statt loszulassen. Ein schön gestaltetes Grab gibt Trauernden einen Ort, an dem sie sich ihren Gefühlen hingeben können. Hier dürfen sie weinen, innehalten, der Außenwelt kurz entfliehen und mit der Pflege von Blumen und Trauerdekoration dem Verstorbenen einen symbolischen Dienst erweisen.
In der Berliner Grabmal Manufaktur fertigen wir Grabmale aus Holz, die ganz bewusst nicht für die Ewigkeit geschaffen sind. Uns geht es nicht darum, das Erinnern an einen Menschen für immer „in Stein zu meißeln“. Vielmehr sehen wir es als erstrebenswert an, den ewigen Kreislauf des Lebens, der immer wieder Veränderung mit sich bringt, zu akzeptieren und Trauernden zu erlauben, ihr Erinnern, ihre Emotionen und ihre Beziehung zum Verstorbenen in stetig neuen Facetten zu erleben.
Schönheit, Qualität und Vergänglichkeit
Langlebigkeit steht in der Wegwerfgesellschaft für gute Qualität, die sich den Regeln der wachstumsorientierten Gesellschaft widersetzt. Nach Jahren der „Geiz-ist-geil-Mentalität“ scheinen Verbraucher nun wieder zu dem Schluss zu kommen, dass weder das ständige Ausmisten noch das Kaufen ständig neuer Produkte zwingend glücklich machen. Stattdessen lässt man Fahrräder nun wieder in Repair-Cafés flottmachen und Schuhe mit durchgelaufenen Sohlen beim Schuster reparieren.
Gleichzeitig bestimmt der Jugendkult unser ästhetisches Bewusstsein: Zeichen des Älterwerdens gelten als Manko, dem durch Cremes und Eingriffe Einhalt geboten werden soll. In der Berliner Grabmal Manufaktur verfolgen wir einen anderen Ansatz: Wir weisen der natürlichen Alterung von Holz einen ästhetischen Wert zu und verstehen die Vergrauung unserer Grabkreuze und Holzstelen oder Trockenrisse nicht als Problem, sondern als etwas Wertvolles.
Vergänglichkeit ist etwas, das unser Dasein zeitlebens prägt und uns in den verschiedenen Lebensphasen mal mehr und mal weniger ins Bewusstsein rückt. In der Natur akzeptieren wir die allgegenwärtigen Veränderungen ohnehin: Die kahlen Bäume im Winter erinnern uns daran, dass bald der Frühling kommt und alles erblühen lässt, und die Nacht lässt uns vom Morgen träumen. Vergängliche Holzgrabmale haben nichts mit Wegwerfmentalität zu tun. Vielmehr wird das Material Holz dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt.
Sich mit dem Rhythmus der Natur verbinden
So schmerzlich der Abschied von einem geliebten Menschen auch ist, so tröstlich ist es, irgendwann zu verstehen, dass der tiefgreifende Verlust ein integraler Bestandteil des Lebens ist. Auch wenn wir uns gelegentlich wünschen, die Zeit anzuhalten, ist der Rhythmus der Natur nicht zu ändern. Je weniger wir das Älterwerden und das Sterben akzeptieren, desto schwerer fällt es loszulassen. Wer sich aber mit dem Rhythmus der Natur verbindet, wird im Innersten den Wert der Transformation erkennen.
Unsere Holzgrabmale sind geölt und ungeölt erhältlich. Wer die Holzstelen und Grabkreuze regelmäßig ölt und von Schmutz befreit, kann die frische Holzoptik etwas länger genießen. Ganz gleich, für welche der beiden Varianten Sie sich entscheiden – wir sind davon überzeugt, dass Sie die Veränderungen des Eichen- und Robinienholzes schon bald faszinieren werden. Das langsam vergrauende Holz bildet mit seinen feinen Trockenrissen immer wieder neue Muster. Diese erscheinen Ihnen als Betrachter wie Lebenswege, die immer wieder überraschende Wendungen nehmen. Dank der warmen Ausstrahlung und der angenehmen Oberfläche laden die Grabmale aus Holz dazu ein, sie zu berühren, die Augen zu schließen und sich mit dem Verstorbenen gedanklich zu verbinden.
Unsere Grabschilder aus Emaille bilden einen spannenden Kontrast zum sich verändernden Holz. Sie sind dauerhaft haltbar und können von Angehörigen über die Pachtdauer des Grabes hinaus aufbewahrt werden.
Haben Sie Fragen zu unseren Materialien und unserem Konzept? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns über unser Kontaktformular.
