Kindergrabmale: Erinnerungen an ein viel zu kurzes Leben
Allein der Gedanke daran, dass ein Kind – geboren oder ungeboren – sterben könnte, ist so schrecklich, dass er die Vorstellungskraft der meisten Menschen übersteigt. Dass ein Leben endet, das kaum begonnen hat, scheint wider die Natur zu sein. Und doch kommt es immer wieder vor, dass Eltern mit dem Verlust eines Kindes konfrontiert sind.
In unserer Grabmal-Manufaktur haben wir bereits mehrere Kindergrabmale gestaltet. Diese Aufgabe ist auch für uns stets ganz besonders. Wir fühlen uns geehrt, dass uns Eltern, die sich in einer absoluten Krisensituation befinden, ihr Vertrauen schenken. Gleichzeitig ist die tiefe Trauer deutlich spürbar.
Holz – ein Material, das Verbundenheit schafft
Viele verwaiste Eltern, die uns kontaktieren, entscheiden sich bewusst für ein Kindergrabmal aus Holz. Anders als Stein hat Holz eine angenehm warme Ausstrahlung. Es steht für Wachstum und den natürlichen Kreislauf des Lebens. Es lädt dazu ein, es anzufassen und damit die über den Tod hinausgehende Verbundenheit wortwörtlich „zu erspüren“. Holz verändert sich im Laufe der Jahre und führt den Trauernden vor Augen, dass es in Ordnung ist, sich selbst zu verändern, Erinnerungen festzuhalten und dabei weiterzuleben, zu hoffen, zu lieben. Bei der Gestaltung unserer Holzgrabmale für Kinder sind wir in der Lage, jedes Grabmal aus unserem Onlineshop in einer zur Grabart passenden Größe anzufertigen.
Die Kindergrabstätte als Trauer- und Trostort
Insbesondere bei Sternenkindern – also Kindern, die vor, während oder kurz nach ihrer Geburt gestorben sind, gibt es bundeslandabhängige Bestimmungen zu den Bestattungsmöglichkeiten. Hatten Sternenkindeltern noch vor wenigen Jahren zum Teil kaum eine Chance, sich von ihrem verstorbenen Kind würdevoll zu verabschieden oder es gar zu bestatten, ist heute sehr viel mehr möglich. Da Eltern in einer solchen Krisensituation kaum in der Lage sind, die Gesetzestexte ihres Bundeslandes zu studieren und bestimmte Entscheidungen im Krankenhaus zu kommunizieren, ist es wichtig, dass sie professionelle Unterstützung erhalten. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Vereine gegründet, die sich für die Rechte von Sternenkindern einsetzen und Betroffene sowohl bei der Trauer als auch bei der Erledigung wichtiger Punkte unterstützen. Darüber hinaus gibt es wunderbare Bestatterinnen und Bestatter, die sich auf die Unterstützung von verwaisten Eltern spezialisiert haben. Sie sind optimale Ansprechpartner, wenn es darum geht, einen würdevollen Abschied zu ermöglichen und eine geeignete Begräbnisstätte zu finden.
Ein Grab für ein Kind zu gestalten, ist gar nicht so einfach. Passt ein klassisch bepflanztes Grab mit Stein zur Persönlichkeit eines Kindes? Wie gern besuchen Eltern ein Kindergrab, das auf dem Friedhof zwischen den Gräbern hochbetagt gestorbener Nachbarinnen und Nachbarn liegt? Wer ein Kindergrab gestaltet, kann sich diesen Fragen auf mehreren Wegen annähern. Hierbei gibt es keine richtigen oder falschen Ansätze. Einzig die Sorge darüber, was die anderen Friedhofsbesucher wohl denken mögen, hilft keinesfalls weiter.
Ein Kindergrab sollte ein Ort sein, der im Idealfall die Persönlichkeit des verstorbenen Kindes widerspiegelt und andererseits so angenehm ist, dass alle Trauernden dort Trost finden. Das bedeutet, dass es sinnvoll sein kann, in die Bepflanzung und Dekoration auch die Großeltern, Geschwisterkinder oder sogar Freunde einzubeziehen.
Ein Kindergrab darf bunt sein und mit dem Lieblingsspielzeug oder bunten Windrädchen geschmückt werden. Und natürlich darf es auch klassisch sein, groß, klein, aufwändig oder schlicht gestaltet. Im besten Fall ist ein Kindergrab ein Ort, den die trauernden Angehörigen gern aufsuchen. Hier sollen sie, sooft sie es wollen und können, zur Ruhe kommen, trauern, nachdenken und innere Verbindung spüren dürfen. In vielen Fällen wird am Grab eines Tages präsent, wie groß das Geschenk war, dieses Kind geliebt zu haben, ganz gleich, wie kurz sein Leben war.
Grabschilder, so bunt wie die Fantasie eines Kindes
Es ist eine Besonderheit unserer Arbeit, dass wir unsere Stelen und Grabkreuze aus Holz mit einem Grabschild aus Emaille oder Porzellan verbinden. Diese Grabschilder lassen sich frei gestalten – in allen Farben. Deshalb bieten sie sich hervorragend an, wenn Eltern eigene Ideen mitbringen. Ob Fußball, Traktor, eine Liedzeile aus dem Lieblingssong, ein Pferd oder ein Fabelwesen – nichts ist unmöglich. Wir hören den trauernden Eltern und Geschwistern zu, fragen nach und verwandeln das Erzählte in einen grafischen Entwurf. Am Rechner ändern wir diesen so lange, bis er allen Angehörigen gefällt. Erst dann produzieren wir das Grabmal in unserer Manufaktur.
Unser Service hört nicht beim Versand des Kindergrabmals auf. Wer das Grabmal selbst auf dem Friedhof aufstellen möchte, ist frei, dies im Kreis von Angehörigen und Freunden zu tun. Viele unserer Kunden nutzen dieses Ereignis für ein gemeinsames Gedenken, das dank des zeitlichen Abstands zur Bestattung ganz bewusst erlebt werden kann. Gern stehen wir jederzeit für Fragen rund um die Montage zur Verfügung. Selbstverständlich ist es auch möglich, unseren Montageservice zu buchen. In diesem Fall reisen wir zum vorher festgelegten Termin an und installieren das Kindergrabmal auf der Grabstelle. Auf Wunsch dürfen die Angehörigen hierbei gern anwesend sein.
Wir stehen verwaisten Eltern gern für die Beantwortung ihrer Fragen zu unseren Kindergrabmalen zur Verfügung. Die Entwicklung des ersten Entwurfs ist dabei unverbindlich und vollständig kostenlos. Ebenso wichtig ist, dass sich Trauernde bei uns die Zeit nehmen dürfen, die sie zur Gestaltung des Grabmals benötigen, ganz gleich, ob sie dafür nur wenige Tage oder mehrere Monate benötigen.